Die Geschichte des Muay Thai
Ursprünglich lebten die Thai im Südwesten Chinas. Bereits im 9. Jahrhundert wanderten vereinzelte Gruppen in den heute thailändischen Nordwesten ein. Vorwiegend aus den Provinzen Yiangxi, Siehnan und Hubei.
Mit den Einwanderern kam auch die Kriegskunst Muay Thai nach Thailand.1220 besiegten und vertrieben zwei Thai Prinzen in Sukhothai die ortsansässigen Khmer. Von Sukhothai aus vollzog sich die Gründung des Thai Großreichs auf dem Gebiet des heutigen Thailands.
Im 13. Jahrhundert entstand das erste siamesische Königreich mit seiner Hauptstadt Sukhotai. Schon Mitte des 13. Jahrhunderts wurde Ayulthaya als neue Hauptstadt erwählt. Unter dem dritten König der Sukothai Dynastie dehnte sich das Reich immer weiter in Richtung Laos und Burma aus. König Ram Khamheng lies damals schon die besten Muay Thai Lehrer des Landes zusammen ziehen, um ein Lehrsystem zu entwickeln. Das erste geschichtliche Dokument in dem Muay Thai erwähnt wird stammt aus dem Jahre 1592. In ihm geht es um den Prinzen Narasuen (der Große – Naresuon) der im Zweikampf den birmanischen Thronfolger besiegte. Dieser Sieg ist als Nong Saray berühmt geworden und veranlasste nun die Burmesen das Gebiet zu verlassen. Im 16. Jahrhundert fielen die Burmesen erneut ins Siamesische Königreich ein und nahmen rund 30 000Thais als Kriegsgefangene mit nach Burma. In Rangoon der Hauptstadt Burmas wurden regelmäßig Thaiboxkämpfe ausgetragen. Als Abgesandter der Thailändischen Kriegsgefangenen wurde der Kämpfer Khanomtom zu den Kämpfen geschickt. Er besiegte in diesem Turnier 10 burmesische Kämpfer vor den Augen des Königs. Als Anerkennung schenkte der ihm die Freiheit. Khanomtom kennt heute jedes Kind in Thailand. Seine Geschichte steht heute in allen Geschichtsbüchern des Landes.
Die endgültige Unabhängigkeit gegenüber dem britischen und französischen Kolonialisierungs- Dranges verdanken die Thailänder den Chakri Herrschern König Mangalt (Rama IV.) und König Chulallongkorn (Rama V.). König Rama V. (1910 – 1925). Er ermutigte z.B. die Bürger Boxschulen zu eröffnen und Wettkämpfe abzuhalten. Der erste moderne Boxring stand in Bangkok im Rosegarden Palace. Der Ring bestand aus einer erhöhten Fläche von Seilen umgeben. Es standen damals zwei Ringrichter im Ring bzw. hielten sich in den Ringecken auf. Die Hände der Kämpfer waren mit Hanfseilen bandagiert. Um den Kopf die Schnur genannt Monkon gebunden. Die Zeitnahme der Rundenzeiten erfolgte mit Hilfe einer Kokusnussschale in der sich ein Loch befand. Diese wurde in einen Behälter mit Wasser gelegt. War die Schale komplett unter Wasser, endete die Runde. 1919 wurden die Regeln dann geändert. Die Kämpfer mussten jetzt Boxhandschuhe tragen. Der beste Thai Boxer dieser Zeit war ein Kämpfer aus der Provinz Korat im Norden Thailands. Dieser Kämpfer wurde international bekannt, nachdem er den berühmten Shaolin Schüler Chin Changs aus China in Bangkok k.o. schlug.
Muay Thai war damals in drei Hauptkampfstile unterteilt. Muay Chaiya hatte seine Wurzeln im südlichen Raum Thailands. Muay Korat wurde eher im Norden Thailands gelehrt. Ein weiterer Stil war das Muay Lopburi. 1939 wurde erstmals Thailand als offizielle Landesbezeichnung für das bis dahin als Siam bekannte Land verwendet.
1941 wurde mit dem Bau des Rachadamnoen Nok Thaibox Stadions begonnen. 1945 wurde es fertig gestellt. Das Rachadamnoen Stadion ist heute immer noch neben dem Lumpini Stadion, welches 1956 eröffnete, eines der wichtigsten Thaibox Stadien überhaupt. Eine Legende aus den 60ziger Jahren war Diesel Noi Chor Thanasukam. Er wurde 4 – facher Lumpini Champion, Karierende mangels Gegner. Muay Thai ist eines der ältesten Kampfkünste überhaupt. Vor ca. 2000 Jahren begann die Geschichte des Muay Thai. Von der Kriegskunst wurde das Muay Thai zum Wettkampfsport weiter entwickelt und ist heute der einzige wirklich gelebte Kampfsport.